Ad-hoc-Mitteilung gemäß Artikel 17 MAR |
|
Information über die geschäftliche Situation der alstria nach Ausbruch des Corona-Virus
|
|
- Bis heute haben Mieter mit einem monatlichen Mietvolumen von rund EUR 1 Mio. eine Nichtzahlung ihrer Miete angekündigt (6,8% der aktuellen Gesamtmiete)
- EUR 121 Mio. freie Liquidität nach fest geplanten Investitionen und Schuldenrückzahlung
- Rücknahme des aktuellen Dividendenvorschlags
|
|
Hamburg, 30. März 2020 – In Anbetracht der herrschenden Bedingungen und unter Berücksichtigung der außergewöhnlichen Umstände rund um den COVID-19-Ausbruch informiert alstria den Markt außerhalb der regulären Berichterstattung über die aktuelle geschäftliche Situation des Unternehmens.
Neue Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft
Der Deutsche Bundestag hat in der vergangenen Woche gesetzliche Rahmenbedingungen zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie verabschiedet.
Die Gesetzesänderungen sehen unter anderem vor, dass die Möglichkeit des Vermieters zur Kündigung eines Mietvertrags wegen Zahlungsverzugs mit der Miete für den Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni 2020 vorübergehend ausgesetzt wird, wenn die Nichtzahlung auf den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beruht. Bei weiterhin erwarteten erheblichen Beeinträchtigungen durch die COVID-19-Pandemie kann der Zeitraum, für den die Kündigungsbeschränkung gilt, durch eine Rechtsverordnung erweitert werden.
Nach bisheriger Rechtslage wäre alstria berechtigt, Mietverträge nach einem Zahlungsrückstand von zwei Monatsmieten zu kündigen. Die Miete bleibt jedoch auch nach der neuen Gesetzeslage fällig und alle unbezahlten Mieten müssen bis spätestens 30. Juni 2022 beglichen werden.
Auswirkungen auf alstria
Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand ist es wahrscheinlich, dass die neue gesetzliche Regelung und der Ausbruch von COVID-19 alstrias Cashflow beeinflussen wird, da sich die Mietzahlung bei einigen Mietern möglicherweise verzögern wird. Es ist zudem zu erwarten, dass Mietergruppen unterschiedlich stark betroffen sein werden.
Bis heute (Stand: 30. März 2020) wurde alstria von 90 Mietern, die eine monatliche Gesamtmiete von rund EUR 1 Mio. (oder 6,8% der aktuellen Monatsmiete) repräsentieren, darüber informiert, dass sie ihre Miete in den kommenden Monaten nicht bezahlen werden.
Im Folgenden haben wir alstrias aktuellen monatlichen Mietumsatz in Kategorien eingeteilt, die sich an der angenommenen Wahrscheinlichkeit von Liquiditätsengpässen orientiert.
|
|
- Öffentliche Mieter und Großunternehmen (49,3% des monatlichen Mietumsatzes):
Hierunter fallen Mieter der öffentlichen Hand (26,2% oder EUR 3,8 Mio. der monatlichen Mieteinnahmen) sowie große multi-nationale Unternehmen (23,1% oder 3,4 Mio. der monatlichen Mieteinnahmen). Bis heute hat alstria aus dieser Gruppe keine Ankündigungen betreffend die Nichtleistung von Mietzahlungen erhalten.
- Inländische Unternehmen (25,7% des monatlichen Mietumsatzes):
In diese Kategorie fallen große inländische und mittelständische Unternehmen (EUR 3,8 Mio. der monatlichen Mieteinnahmen). Bis heute hat alstria aus dieser Gruppe Ankündigungen betreffend die Nichtleistung von Mietzahlungen in Höhe von insgesamt EUR 0,25 Mio. pro Monat erhalten.
- KMU (19.3% des monatlichen Mietumsatzes):
Hierunter fallen kleine und mittlere Unternehmen (EUR 2,8 Mio. der monatlichen Mieteinnahmen). Bis heute hat alstria aus dieser Gruppe Ankündigungen betreffend die Nichtleistung von Mietzahlungen in Höhe von insgesamt EUR 0,28 Mio. erhalten.
- Direkt betroffene Mieter (5.7% des monatlichen Mietumsatzes):
In dieser Kategorie finden sich Mieter wie Einzelhändler, Restaurants, Hotels, Coworking-Anbieter, Parkhausbetreiber etc.), die direkt vom COVID-19-Ausbruch betroffen sind. Ihr Mietumsatz liegt bei monatlich EUR 0,8 Mio. Bis zum heutigen Tag kündigten Mieter aus dieser Kategorie alstria die Nichtleistung ihrer Miete im Volumen von EUR 0,5 Mio. pro Monat an.
|
|
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf alstrias Gewinn- und Verlustrechnung sollten begrenzt sein, da die Miete weiterhin fällig sein wird. Mögliche Auswirkungen beziehen sich damit insbesondere auf einen möglichen freiwilligen Mietverzicht, den alstria von Fall zu Fall insbesondere für kleinere Mieter, die zusätzliche Hilfe zur Überbrückung der momentanen Lage benötigen, in Betracht ziehen wird.
Stärkste Bilanz in der Unternehmensgeschichte
alstria hat die günstigen wirtschaftlichen Bedingungen der vergangenen Jahre genutzt, um das Unternehmen auf einen zyklischen Abschwung vorzubereiten. Dementsprechend lag alstrias Nettoverschuldungsquote zum letzten Bilanzstichtag (31. Dezember 2019) bei 27,1% und die Kennzahl Nettoverschuldung/EBITDA bei 8,5. Die REIT-Eigenkapitalquote erreichte zum 31. Dezember 2019 einen Rekordstand von 70,9% (gesetzliche Verpflichtung: 45%).
alstria hat im laufenden Jahr keine neuen Immobilien erworben. Stattdessen wurden seit Jahresanfang fünf Immobilien im Gesamtwert von EUR 82 Mio. verkauft und dabei ein Gewinn von 6% auf den letzten Buchwert erzielt. Von diesen fünf veräußerten Immobilien wurden vier Transaktionen im Gesamtvolumen von EUR 61 Mio. bereits vollzogen, während für ein Objekt ein Abschluss in den kommenden Monaten erwartet wird (EUR 21 Mio.).
EUR 121 Mio. freie Liquidität nach Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten und geplanter Investitionen
alstria wird im Mai 2020 ein Schuldscheindarlehen über EUR 37 Mio. und im März 2021 eine Kapitalmarktanleihe im Umfang von EUR 327 Mio. zurückzahlen. Diese Verbindlichkeiten sowie die derzeit fest geplanten Investitionen in Höhe von EUR 198 Mio. sind durch den aktuellen Barmittelbestand von EUR 683 Mio. und die zu erwartenden Zuflüsse aus den noch laufenden Transaktionen in Höhe von EUR 21 Mio. komfortabel gedeckt. Die nächste Fälligkeit von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von EUR 325 Mio. liegt erst im April 2023.
Hauptversammlung und Dividende
Wie bereits angekündigt, hat alstria die ursprünglich für den 23. April 2020 geplante Hauptversammlung auf einen späteren, noch festzulegenden Termin verschoben.
Es besteht derzeit eine erhebliche Unsicherheit sowohl in Bezug auf die Dauer der Einschränkung des öffentlichen Lebens als auch in Bezug auf die Schwere der Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft. Insbesondere ist es unmöglich abzuschätzen, welche Auswirkungen die derzeitige Situation auf die Fähigkeit von alstrias Mietern haben wird, mittelfristig ihre Miete zahlen zu können. Derzeit geht das Unternehmen davon aus, dass die große Mehrheit der Mieter nicht in Liquiditätsprobleme geraten wird. Es ist aber auch offensichtlich, dass der Druck auf die Cashflows der Mieter umso höher sein wird, je länger der wirtschaftliche Stillstand andauert. In Anbetracht dieser Umstände und im Einklang mit dem vorsichtigen Ansatz, den das Unternehmen über die Jahre hinweg verfolgt hat, zieht der Vorstand der alstria seinen aktuellen Dividendenvorschlag für das Jahr 2019 zurück. Der Dividendenvorschlag wird neu bewertet, wenn das Unternehmen eine bessere Sicht auf die vollen Auswirkungen der Krise und auf die wirtschaftliche Situation seiner Mieter und damit auf den eigenen Cashflow hat. Diese Neubewertung wird vor der Einberufung der Hauptversammlung 2020 vorgenommen und dem Markt spätestens mit der neuen Einladung mitgeteilt.
Einladung zur Telefonkonferenz am 03. April 2020
Der Vorstand der alstria, CEO Olivier Elamine und CFO Alexander Dexne, lädt am 3. April 2020 um 13:00 Uhr (MEZ) zu einer Telefonkonferenz ein, die auch auf unserer Webseite (www.alstria.de) übertragen wird.
Die Einwahlnummern werden im Laufe dieser Woche auf der Website des Unternehmens www.alstria.de veröffentlicht.
Finanzzahlen
Erläuterungen zu den herangezogenen Finanzzahlen sind auf der Firmenwebsite von alstria office REIT-AG unter www.alstria.de/glossar verfügbar.
|
|
Über alstria:
Die alstria office REIT-AG ist der führende Immobilienmanager in Deutschland und konzentriert sich ausschließlich auf deutsche Büroimmobilien in ausgewählten Märkten. Unsere Strategie basiert auf dem Besitz und dem aktiven Management unserer Immobilien über ihren gesamten Lebenszyklus. Wir verfügen über eine tiefe Kenntnis unserer Märkte und bieten unseren Mietern einen umfassenden Service. alstria strebt die Schaffung langfristig nachhaltiger Werte an, nutzt aber auch Ineffizienzen in den Märkten zur Erzielung kurzfristiger Arbitragegewinne. Per 31. Dezember 2019 umfasst das Portfolio 116 Gebäude mit einer vermietbaren Fläche von 1,5 Mio. Quadratmeter. |
|
Disclaimer:
Diese Mitteilung stellt weder ein Angebot zum Verkauf noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren dar. Soweit diese Mitteilung zukunftsgerichtete Aussagen enthält, welche das Geschäft, die finanzielle Situation und die Ergebnisse aus der operativen Tätigkeit der alstria office REIT-AG (alstria) betreffen, basieren diese Aussagen auf momentanen Erwartungen und Annahmen des Vorstands von alstria. Diese Erwartungen und Annahmen unterliegen jedoch einer Anzahl an Risiken und Unsicherheiten, welche zu wesentlichen Abweichungen der tatsächlichen Ergebnisse des Unternehmens von den in den zukunftsgerichteten Aussagen enthaltenen Annahmen führen können. Neben weiteren, hier nicht aufgeführten Faktoren können sich Abweichungen aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor allem in den Kerngeschäftsfeldern und -märkten von alstria ergeben. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte sowie die Veränderungen nationaler und internationaler Vorschriften, insbesondere hinsichtlich steuerlicher und die Rechnungslegung betreffende Vorschriften, können entsprechenden Einfluss haben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. alstria übernimmt keine Verpflichtung, die hier enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen öffentlich zu revidieren oder zu aktualisieren, sollten nach diesem Datum entsprechende Umstände eintreten oder andere unvorhergesehene Vorfälle auftreten.
Der aktuelle COVID-19-Ausbruch führt zu einer erheblichen Unsicherheit auf dem Markt. Obwohl alstria die in dieser Mitteilung enthaltenen Informationen sorgfältig geprüft hat, basieren sie auf eigenen Analysen und Schätzungen sowie auf verfügbaren öffentlichen Quellen und nicht auf aktiven Diskussionen mit den Mietern. Daher kann das aktuelle Liquiditätsrisiko der Mieter erheblich von alstrias eigener Schätzung abweichen und die tatsächlichen Auswirkungen des COVID-19-Ausbruchs können erheblich von den aktuellen Prognosen abweichen.
alstria übernimmt keine Verpflichtung, Überarbeitungen oder Aktualisierungen dieser zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, um Ereignisse oder Umstände nach dem Veröffentlichungsdatum dieses Dokuments oder das Eintreten unvorhergesehener Ereignisse widerzuspiegeln. |
|
|
|
|